Kachelofen in Bamberg
Wer als Tourist nach Bamberg geht,
vor sehr vielen Problemen steht,
denn Speis‘ und Trank, das ist bekannt,
sind vielfältig im Frankenland.
Kartoffel, Würste, Fleisch und Kraut –
dies durchaus auf den Magen haut
und dennoch niemanden verschreckt,
weil alles einfach herrlich schmeckt.
Aus Tasse, Teller, Pfanne, Topf
füllt der Besucher sich den Kropf.
Und steht der Magen im Verdacht,
dass er vorzeitig schlapp mal macht,
dann hilft ein Schnaps – oder auch zwei –
so geht der Engpass rasch vorbei.
Der Mensch soll zwei, drei Liter trinken –
mit diesem Rat die Ärzte winken.
Dies ist in Bamberg wirklich leicht:
Der hohen Braukunst Liste reicht
von süffig leicht bis Doppelbock –
zum Leidwesen von Hos‘ und Rock,
weil die nicht – das weiß jedes Kind –
so dehnbar wie der Magen sind!!!
Doch trifft den Gast nicht nur die Qual
des Essens und des Trinkens Wahl,
denn vorher steht noch der Beschluss,
wohin der Hungrige denn muss!
Gasthäuser gibt’s wie Sand am Meer,
deshalb stellt sich die Frage: „Wer
kann neben Speisen und dem Trinken
mit weiteren Vorzügen winken?“
Und dann steht es doch ganz schnell fest,
wo man sich gerne niederlässt:
Der Kachelofen, klein und fein
lädt immer zum Verweilen ein
als viel besuchte Gastwirtschaft.
Die Enge eine Stimmung schafft
von Wohlbehagen und von Wir –
das liegt nicht (nur) an seinem Bier!!!
Mit Fremden sitzt man an den Tischen
und lässt viel Gutes sich auftischen.
Das alles passt zusammen, doch
bleibt etwas zu erwähnen noch:
Man spürt als Gast, man ist willkommen –
das lässt ihn immer wiederkommen.
Der Service ist bemerkenswert
und wert, dass man auch ihn mal ehrt!
Quasi als Galionsfigur
nenn‘ ich den einen Namen nur
und jedermann weiß gleich Bescheid:
freundlich, tüchtig, blitzgescheit
und nicht auf den Mund gefallen,
darum auch beliebt bei allen
ist die Kachelofen-Queen
Steffi – lasst sie bloß nicht zieh’n!!!
Durch ihren Unterhaltungswert
ist dieses Gasthaus noch mehr wert
also sowieso und immer schon –
und diese Verse sind der Lohn.
In Dankbarkeit schließt dies Gedicht –
mehr zu sagen gibt es nicht.
© Gedichte für jedermann/ -frau * Wolf-Henning Blum * Januar 2012