Der Nibelungen Not: Gemetzel bei Etzel

 

Wie aus den Pfälzern Pinot Noir wurde



 

In Norwegen die Nibelungen,

 

Siegfried hat sie einst bezwungen.

 

Gunter, Gernot, Giselher,

 

Brunhild, Kriemhild, Dankwart. Wer

 

vergisst den Mord des Tronjers Hagen?

 

Ein irrer Stoff für Heldensagen.  

      

Das Ganze endete bei Etzel

 

in einem sinnlosen Gemetzel.

 

 

Man atmet durch und denkt: „Zum Glück

 

liegt diese Zeit sehr weit zurück!“ 

 

 

Wenn man den Sagenstoff entkernt

 

und Heldensprüche mit entfernt,

 

dann ist man förmlich irritiert,

 

wie segensreich der Hunne wirkt

 

sowie der Nibelungen Frust

 

auf uns bis heute unbewusst,

 

weil Mord und Totschlag – ausnahmsweise –

 

auf wundersame Art und Weise

 

sehr nützlich sind für jedes Fest! 

 

 

Und jetzt erzähle ich den Rest:

 

Korrekt hieß Etzel Atilla,

 

war aus dem Osten ruck-zuck da,

 

ließ viele Pfälzer massakrieren

 

und zwang den Rest zu emigrieren.

 

 

Doch so mancher Emigrant

 

kommt groß raus im neuen Land.

 

Und so wurden – ohne Wunder –

 

aus den Pfälzern die Burgunder.

 

Rund um Worms den Pfälzer Wein

 

ließen sie dann eben sein.

 

Doch im Klima weiter südlich

 

lebte es sich auch gemütlich.

 

 

 

Statt aus Schoppen aus dem Becher

 

trank Burgunder jetzt der Zecher.

 

Ein ganzes Volk wurde zu Wein –  

 

soooo sinnvoll kann Geschichte sein!!!!

Spätburgunder, französisch: Pinot Noir

© Gedichte für jedermann/ -frau * Wolf-Henning Blum * Januar 2012