Zur Kommunion:
Zwei Wege ins Leben
Wenn so ein Fest wie dieses steigt,
ist man von Herzen gern geneigt,
das Kind sehr hochleben zu lassen
mit Gläsern, Krügen und auch Tassen.
Die Kommunion hat hohen Wert,
und darum ist es nicht verkehrt,
im Rück- und Ausblick auf dein Leben
Entscheidendes herauszuheben.
Der Mensch, das ist sein Naturell,
hält sich für individuell,
die Spitzenleistung der Natur –
und selten dämmert es ihm nur,
dass große Teile seines Lebens
er damit zubringt – oft vergebens –
sein Leben selber zu gestalten.
Meist starke Kräfte ihn verwalten,
die ihn mit ihren vielen Zwängen
regulieren und beengen.
Jedoch das Individuum
als Gegenteil von „feig und dumm“
versucht in permanentem Streben
der Existenz Profil zu geben,
indem mit Fleiß es danach trachtet,
dass es geliebt wird und geachtet.
In einem solchen Spannungsfeld
erblicktest du das Licht der Welt.
Schon als du noch im Bauch gewesen,
warst du ein echtes Lebewesen.
Die Mama war dein erstes Zimmer,
gemütlicher war’s seither nimmer.
Neun Monate im Untergrund,
dann fand die Mutter sich zu rund:
Das Tageslicht ward angestellt –
Willkommen in der neuen Welt!
Dein erster Umzug schloss sich an
ins Kinderzimmer nebenan.
Dieses Gedicht behandelt den weltlichen und religiösen
Werdegang des Kindes bis zum Fest.
Sie erhalten es personalisiert auf Bestellung.
© Gedichte für jedermann/ -frau * Wolf-Henning Blum * Januar 2012